Es ist die Vorbereitungszeit, und da ist es nicht verwunderlich, wenn ein Trainer, in diesem Fall Christian Knappmann vom SC Westfalia Herne, trotz eines verlorenen Spiels – 0:2 bei den Bundesliga-A-Junioren des VfL Bochum – im Spiel seiner Mannschaft „Extraklasse“ gesehen habe, wie er sagt. Und noch ein bisschen mehr.
Denn die Tore für die Bochumer fielen Montagabend später in der zweiten Hälfte durch Baris Ekincier (72.) und Gentrit Limani (80.), und vor allem in der ersten Hälfte habe seine Mannschaft „super gepresst“, so Knappmann, und den Gastgebern keine Möglichkeiten geboten. Die Herner spielten sich auch selbst gute Chancen heraus. Aber auch wenn die ungenutzt blieben: „Dieses Spiel war der Maßstab auf jeder einzelnen Position. Physisch, taktisch und inhaltlich“, sagt Knappmann, der ein junges Team aufgeboten hatte.
Nicht nur auf dem Áufstellungsbogen hat der Trainer Akzente gesetzt, Christian Knappmann sagt: „Es gibt keine Erbhöfe, Namen zählen nicht mehr.“ Auf dem Platz selbst waren dann unter anderem Maurice Temme und Nico Thier zwei Spieler, die Tempo und Richtung vorgaben. Beide, ergab die Messung übers GPS-Signal, seien zusammen über 26 Kilometer in diesem Spiel in Bochum gelaufen. Über diese Laufintensität sagt Knappmann: „Das ist etwas, was uns erfolgreich werden lässt.“
Denn der Zeitpunkt, Dinge im Spiel zu ändern, sei im Moment genau richtig. Tabellenzehnter ist der SC Westfalia Herne in der Oberliga Westfalen: „Das ist eine Basis, von der aus man Veränderungen vornehmen muss, darf, kann und will. Denn es ist schwer, Veränderungen einzuleiten in einer Saison wie der vorigen, in der wir Westfalenliga-Meister und Kreispokalsieger geworden sind.“
In der aktuellen Spielzeit lieferte zum Beispiel die Begegnung gegen den FC Brünninghausen (1:3) einen deutlichen Hinweis. Knappmann: „Da können wir uns hinterher noch zehntausendmal sagen, dass wir gut gespielt haben – deren Umschaltspiel hatten wir letzten Endes nichts entgegenzusetzen.“ Dass sich das ändert, daran arbeiten die Herner, auch mit ihren Winter-Neuzugängen, von denen die beiden bisherigen Marl-Hülser Tobias Hötte und Ilias Anan am Montag in der Startformation standen.
In der weiteren Vorbereitungszeit werden die Herner ausgiebig trainieren und testen, wobei Knappmann auch noch das ein oder andere unwillkommene Ergebnis einpreist. Das Ziel sei es aber, für den Wiederbeginn der Meisterschaft auf den Punkt vorbereitet zu sein, am 17. Februar spielen die Herner in der Oberliga Westfalen gegen TSG Sprockhövel.
Bis dahin hätten alle Spieler die Chance, sich zu empfehlen bei Knappmann und Co-Trainer Fatlum Zaskoku. Der Maßstab aus dem Bochum-Spiel jedenfalls gilt: „Lumi und ich werden ganz genau hingucken, wer Lust hat, sich mit dieser Messlatte auseinanderzusetzen“, sagt Christian Knappmann.